Auch an uns ging Corona mit all den Eindämmungsverordnungen und Maßnahmen nicht spurlos vorbei. Plötzlich blieben alle zu Hause – zur Sicherheit. Abstand wahren, Grüppchen vermeiden, hieß es auch für uns.
Wir mussten kreativ werden. Das ist eigentlich unsere Spezialität. Wie können wir alle Menschen einbeziehen und unterstützen, an der Gesellschaft teilzuhaben und teilzugeben? Das ist stets unsere große Frage. Um das zu ermöglichen, müssen wir oft unkonventionelle Wege gehen, Herausforderungen meistern, Lösungen finden, ausprobieren und Brücken schlagen. Das können wir gut. Aber wer rechnet denn mit Corona?!

Unterstützung, die wir sonst geben, beruht auf Körperkontakt wie z.B. bei der Hand- oder Armführung, Nähe, direkter, manchmal sehr enger Kommunikation. All das sollte nun wegfallen. Viele Beschäftigte blieben zu Hause, denn gerade Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf gehören häufig zur Risikogruppe. Es wurde ruhig im Haus in der Kienhorststraße.

Foto MundNasenmaske web

Wie konnten wir die Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, die sonst täglich zu uns kamen, trotzdem erreichen und unterstützen? Schnell war ein Geräusch sehr häufig aus dem Haus zu hören – das Rattern der Nähmaschine. Aus unserem Nähstübchen belieferten wir unsere Notbetreuung und die Wohneinrichtungen der Cooperative Mensch eG mit selbstgenähtem Mund- und Nasenmasken. Viele Mitarbeiter*innen wechselten ihren Arbeitsort von der Tagesförderstätte in Wohneinrichtungen der Cooperative Mensch eG, um vor Ort zu unterstützen. Mit Besuchen zu Hause, Telefonaten, Briefen oder Postkarten und kurzen Videobotschaften halten wir Kontakt zu den daheimgebliebenen Beschäftigten und freuen uns über jedes Lachen und jeden Laut, der durch den Telefonhörer schallt.

Mittlerweile kehrt auch bei uns im Rahmen der Notbetreuung eine Art Normalität ein. An die Masken und die Hinweisschilder zum Tragen dieser haben sich alle fast schon gewöhnt. Hände desinfizieren, Abstand halten und Grüppchenbildung vermeiden, ist ebenso selbstverständlich geworden. Aber unsere Kontakte in den Kiez fehlen uns. Vor Corona waren wir so häufig im Quartier unterwegs – Gießen im Lesegarten, Vorlesen und Bücherregale entstauben in der Bibliothek, im Quartiersbüro beim Vorbereiten des Newsletters, Austragen der Viktori und anderer Post oder Polieren der Stolpersteine. Wir freuen uns, wenn all das irgendwann wieder möglich sein wird. Bis dahin – bleiben Sie gesund und vielleicht sehen wir uns ja mal von weitem beim Spaziergang im Kiez.

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